Schlachtfeld

Wie Teufel über einer Brücke

Niederlande

Lesezeichen

Teilen

Routenplaner

Am Samstag, dem 14. April 1945, bereiten sich die Kanadier darauf vor, die Herebrug in Groningen zu erobern. Um 19 Uhr versuchen sie, darüber hinwegzukommen. Zwei Männer, denen dies in der ersten Angriffswelle beinahe gelungen wäre, werden durch feindliches Feuer niedergeschlagen. Danach werden sogenannte Känguru-Panzer des 1st Canadian Armoured Carrier Regiment in die Schlacht geworfen. Damit können elf leicht bewaffnete Infanteristen transportiert werden

Zuerst nimmt die kanadische Artillerie Feuer auf die Deutschen und dann stürmen vier Panzer auf die Brücke in Richtung Hereplein zu. Es gelingt ihnen, den Hereplein zu erreichen, wo sie unter schweres Feuer geraten. Der Sturm stört die Herebrug. Unterdessen meldet der kanadische Geheimdienst, niederländische SS- und NSB-Männer seien in Zivil unterwegs, den Kanadiern würden vergifteter Wein und Gin angeboten. Sie schießen auch aus allen möglichen Hinterhalten mit Maschinengewehren und gepanzerten Fäusten auf die Befreier.“

Trotz starkem Beschuss können die Kanadier ihre Stellung halten. Bald treffen auch die kanadischen Panzer ein. Vor dem Überqueren der Brücke steigen zwei Besatzungsmitglieder aus ihren Panzern und legen die Leiche eines gefallenen deutschen Soldaten, der auf der Fahrbahn liegt, an den Straßenrand.

Auch auf der anderen Seite der Brücke, besonders am Heresingel, wird heftig gekämpft. Um 23 Uhr sind noch keine Fortschritte erzielt worden. Um die Sichtbarkeit zu erhöhen, werden Flutlichter, auch bekannt als Monty's Moonlight, verwendet.

Der kanadische Major Bergeron zeichnet sich durch sein mutiges Auftreten aus. Als er sich am nächsten Morgen, Sonntag, 15. April, beim Regimentskommando melden will, wird er von einem deutschen Scharfschützen erschossen. Posthum erhielt er Ende April 1945 die niederländische Auszeichnung, den Bronzenen Löwen. In der Morgendämmerung haben die Kompanien der französischsprachigen Les Fusiliers Mont-Royal die Brücke überquert, damit kann der Angriff auf das Zentrum der Stadt Groningen beginnen.