Italien
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Das im Jahr 2006 gegründete Ecomuseo Urbano Milano Nord (EUMM) ist eines der ersten und führenden Beispiele für ein städtisches Ökomuseum in Italien. Ziel ist es, das materielle und immaterielle kulturelle Erbe des Nordens von Mailand zu fördern, und zwar unter Einbeziehung der lokalen Gemeinschaften. Es werden u. a. Führungen durch die Flugabwehrbunker der Breda-Fabrik angeboten.
Im Jahr 2006 schlug der Verein Trame Metropolitane dem Stadtrat die Einrichtung eines städtischen Ökomuseums vor. Das Projekt wurde im Jahr 2007 umgesetzt und 2009 anerkannt. Gemäß den Merkmalen der Ökomuseologie besteht das Ziel darin, das Gebiet zu schützen und zu fördern, indem die Gemeinschaft in Kartierungen, Erzählungen und kollektive Aktivitäten einbezogen wird. Erinnerung wird daher als ein Instrument zur Erhaltung, Interpretation und zum Lernen über die Landschaft gesehen, wobei die Nutzung von Geschichtenerzählen und kulturellem Erbe zu einer Möglichkeit wird, den Wandel zu interpretieren und eine gemeinsame Zukunft zu gestalten.
Zu den bemerkenswertesten der verschiedenen laufenden Projekte gehört die Wiederherstellung der Bunker von Breda, genauer gesagt, der Luftschutzbunker der 5. Luftwaffensektion Breda. 2009 unternahm die EUMM zusammen mit Parco Nord Milano eine Reise zur Aufwertung dieses materiellen und immateriellen Kulturerbes und zur Wiederherstellung der historischen und kulturellen Identität von Orten und einer Epoche. Diese Reise, die dank des Beitrags der Stiftung Nord Mailand und der Region Lombardei durchgeführt wurde, umfasst Forschung, vertiefte Studien und Verbreitungsaktivitäten. In den Bunkern werden Begegnungen, Besichtigungen, Kunst- und Multimedia-Installationen, Aufführungen und Erzählungen, Konzerte, Filmvorführungen und Fotoausstellungen organisiert. Die Besucher interagieren mit Bürgern, die die Ereignisse im Zusammenhang mit dem Befreiungskampf und dem Widerstand während des Zweiten Weltkriegs, der Zeit der großen industriellen Expansion und der Wiederbelebung des nördlichen Mailänder Gebiets erlebt haben. Sie beteiligen sich dann aktiv am Aufbau einer großen kollektiven Erzählung, indem sie ihren analytischen und emotionalen Beitrag leisten.
Seit 2011 beherbergen die Breda Bunker eine permanente Installation, die an den monatlichen "offenen Wochenenden" für Besucher geöffnet ist. Seit 2018 gibt es auch thematische Führungen zu Design, Musik und Autobiografie.