Niederlande
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Camp Vught (Konzentrationslager Herzogenbusch) war das einzige SS-Konzentrationslager außerhalb des nationalsozialistischen Deutschlands und des von Nazideutschland annektierten Gebiets während des Zweiten Weltkriegs. Zwischen Januar 1943 und September 1944 waren dort fast 32.000 Menschen inhaftiert. Für viele Häftlinge war Vught eine Zwischenstation zu anderen Lagern. Für etwa 12.000 jüdische Häftlinge war Vught das Tor zu den Vernichtungslagern im besetzten Polen.
In der Dauerausstellung "Camp Vught: sieben Jahreszeiten und 32.000 Geschichten" können Sie die Geschichte von Camp Vught anhand von persönlichen Geschichten und Gegenständen nachvollziehen. Geschichten über Menschen mit bis zu 36 verschiedenen Nationalitäten. Besonderes Augenmerk wird auf die Rollen gelegt, die die Menschen gezwungenermaßen oder unfreiwillig einnehmen mussten: die des Opfers, des Täters, des Beobachters und des Helfers.
Im Außenbereich befinden sich Rekonstruktionen und ein steinernes Modell, das alle Gebäude der damaligen Zeit zeigt. Die rekonstruierten Baracken zeigen, wie die Häftlinge im Lager Vught untergebracht waren. Die Rekonstruktion umfasst die Hälfte der ursprünglichen Größe: einen Schlafbereich mit 240 Etagenbetten, einen Wohnbereich, eine Toilette und einen Waschraum. Alle hundert Meter gab es einen Wachturm. In ihm standen Wachen mit Maschinengewehren und Scheinwerfern.
Am Rande des Geländes befindet sich die Gedenkstätte für die Kinder. Auf dem Mahnmal stehen die Namen der Kinder, die im Juni 1943 im Vernichtungslager Sobibor im besetzten Polen ermordet wurden. Aus Untersuchungen wissen wir, dass mindestens 1.296 Kinder betroffen waren. Sie wurden nach ihrer Ankunft mit einem oder beiden Elternteilen vergast: insgesamt 3.014 Menschen.
Digitale Kartei
Durch Eingabe der eigenen Daten (Alter, Geschlecht und Bundesland) "trifft" man einen Häftling mit ähnlichem Hintergrund. An der Wand werden fortlaufend Daten, Anzahl und Art der Häftlinge projiziert. Aus der Zahl von 32.000 Häftlingen werden so 32.000 Geschichten: Menschen wie du und ich. Ergänzt wird dieser Bereich durch Daten, Biografien und Fotos von Häftlingen.
Nachdenken
Schließlich gelangen Sie in das Hier und Jetzt, in einen Raum mit mehreren Kurzfilmen. Zunächst einige Porträts der "dritten Generation": Wie lebt der Krieg in den Familien weiter? Danach laden drei Halbkreise dazu ein, die anderen Filme in Ruhe anzuschauen. Sie zeigen ikonische Fotos von mutigen Menschen sowie Porträts von Menschen, die im Alltag vor verschiedenen Entscheidungen stehen. Der letzte Film zeigt drei fiktive Szenen, in denen die Figuren Opfer, Täter oder Zuschauer sind - oder sind sie es?