Daraufhin treten Widerstandskämpfer in Aktion, die sofort damit beginnen, NSB-Mitglieder zu verhaften, die im Blindeninstitut am Rijksstraatweg eingesperrt sind. Die leicht bewaffneten kanadischen Späher sind den deutschen Truppen jedoch nicht gewachsen und ziehen sich zurück, um Bericht zu erstatten.

Die Widerstandskämpfer von Haren geraten deswegen in Bedrängnis, denn das Dorf ist am selben Freitagabend wieder in deutscher Hand. Der Widerstand verschanzt sich im Rathaus. Die Deutschen ziehen sich am nächsten Morgen hinter einen Panzergraben zurück, während sie auf einen kanadischen Angriff warten. Aber sie tauchen nicht auf.

Der Widerstand weiß jetzt, dass die Kanadier ihr Hauptquartier in De Twee Provinciën haben, und es gelingt ihnen, telefonisch Kontakt aufzunehmen. Das Militärpersonal hat Verständnis, aber es geht leer aus. Alle Soldaten sind an dem Angriff auf Groningen beteiligt. Doch sie wollen die Widerstandskämpfer nicht ihrem Schicksal überlassen. Das Regimentstagebuch berichtet: „Der Kommandant forderte alle Nichtfeldsoldaten nach dem Motto ‚Wer ist dabei?' auf, eine Potpourri-Truppe zu bilden, um die heruntergekommene rechte Flanke zu bekämpfen. Das Interesse war groß.“

Die provisorische Kampfgruppe namens Beatty erhält sechs Panzer. Beatty ist eine bunte Mischung aus Köchen, Fahrern, Technikern und Schriftstellern. Sie alle haben eine Grundausbildung absolviert, sind aber keineswegs abgebrühte Frontsoldaten. Beatty greift an und sie rücken so schnell vor, dass die Deutschen die strategisch wichtige Meerweg-Brücke über den Noord-Willemskanaal nur teilweise zerstören. Die Kampfgruppe befreit dann Haren.

Regimentstagebuch: „Unsere ungewöhnliche Kampfweise muss die Deutschen sehr überrascht haben. Unsere Truppe zeigte sehr wenig Organisation und Disziplin. Wir erbeuteten unter anderem zwei Panzerabwehrkanonen, nachdem wir ihre Besatzungen mit unserer leichten Artillerie vertrieben hatten. Der Nachmittag endete für uns mit 33 deutschen Kriegsgefangenen, darunter ein Hauptmann der Armee und zwei niederländische pro-deutsche Scharfschützen in Zivil. Nach mehreren Stunden ungewöhnlicher Kriegsführung trafen die Queen's Own Cameron Highlanders of Canada ein, um uns abzulösen. Sie waren bestürzt, unser chaotisches Durcheinander von Fahrzeugen und Soldaten zu sehen.“ Die Queen's Own Cameron Highlanders of Canada übernahmen und erreichten am frühen Samstagabend den Esserweg in Groningen..