Wahrzeichen

Brandherd Große Schlacht

Niederlande

Lesezeichen

Teilen

Routenplaner

Die kanadischen Truppen wollten Drenthe so schnell wie möglich mit einer großen Armee durchqueren, um Groningen zu befreien und Eemshaven einzunehmen. Auf diese Weise würden sie den Deutschen in den anderen Teilen der Niederlande den Rückzug in die Heimat abschneiden. Die Manitoba Dragoons waren eine Aufklärungseinheit, die voranging. Auch durch Zuidwolde.

Das heutige Anwesen Ommerweg 74 ist das Bauernhaus 'Het Grote Slag'. Es ist der Wiederaufbau des ursprünglichen "Groote Slag", das bei der Befreiung von Zuidwolde verloren ging. Wir schreiben Samstag, den 7. April 1945. Späher der A Squadron der Manitoba Dragoons, einer kanadischen Aufklärungseinheit, suchen von ihrem Hauptquartier in Balkbrug aus das Gebiet im Norden ab.  

Als die kanadischen Späher an diesem Samstag bei "Het Groote Slag" Halt machen, weil sich die Besatzungen ausruhen wollen, erwartet sie eine unangenehme Überraschung. Am Freitagabend, dem 6. April, ist eine Gruppe von etwa 15 Deutschen mit einem beladenen flachen Milchwagen, vor den ein dickes Belgisches Kaltblut gespannt ist, in den Hof eingefahren. Die Gruppe lässt unaufgefordert wissen, dass sie über Nacht bleiben würde.  

Es handelt sich um die Abteilung von Oberfeldwebel Kröhnke, einem Vorposten der Kompanie von Hauptmann Specht aus Hoogeveen. Der Bauernhof der Familie Andringa hatte schon oft unerwartete Übernachtungsgäste gehabt. Diese hatten freundlich gefragt, ob sie über Nacht bleiben dürfen.   

Die Bewohner sind also schon auf unerwartete Gäste vorbereitet. Auf der breiten Futtergasse im Bauernhaus liegt eine Schicht Strohballen. Die Ballen liegen immer zu zweit beieinander, mit stehenden Ballen dazwischen, so dass ein gewisser Abstand zwischen den Schlafplätzen vorhanden ist. Eine Notkaserne sozusagen, aber für einen Soldaten im Feld ist das schon etwas. 

Am Samstagnachmittag, dem 7. April, gegen ein Uhr, halb zwei, kommt es zu einem Feuergefecht zwischen diesen Deutschen und den Manitoba Dragoons. Drei Deutsche werden getötet, Strohsäcke fangen Feuer, Munition explodiert, ein Bulle wird in Stücke gerissen. Das Bauernhaus brennt nieder.  

Als die Panzerwagen vorsichtig und auf alles vorbereitet in Zuidwolde einfahren, läuft eine ganze Reihe aufgeregter Menschen hinter ihnen her. Das muss die Befreiung sein! Darauf haben alle gewartet.  

Einfach so fahren die Wagen in den Hof von Jan Emmink, später Hoofdstraat 108. Maschinengewehre beginnen zu rattern. Der Zug der Menschen hat damit nicht gerechnet und flieht in alle Richtungen.   

Was ist da los? Sie sehen einige deutsche Soldaten, die auf Fahrrädern aus Richtung des Friedhofs Richtung Kerkenbosch fahren. Das Feuer ist auf diese deutschen Radfahrer gerichtet.  

Am Meppelerweg wohnt Willem Steenbergen, ein pensionierter Landarbeiter, nahe der Hoofdstraat. Er verfolgt den Verlauf der Scharmützel im Garten vor seinem Haus und wird von einer verirrten Kugel tödlich getroffen. Er stirbt um 17.30 Uhr im Alter von 68 Jahren. Auch zwei Deutsche werden bei dem Feuergefecht getötet.