Niederlande
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Bittere Tränen" ist ein wörtlich zu nehmendes Denkmal. Es wurde 1996 an der Wand der ehemaligen Synagoge von Tiel angebracht. Das Denkmal wurde von Willem den Ouden und Johan Goedhart geschaffen. Es handelt sich um eine Träne zum Gedenken an die 41 Mitglieder der jüdischen Gemeinde von Tiel, die während des Zweiten Weltkriegs ermordet wurden.
Juden lebten in Tiel seit dem siebzehnten Jahrhundert. Die örtliche jüdische Gemeinde blühte vor allem im neunzehnten Jahrhundert auf. Die heutige Synagoge wurde 1839 erbaut. Zehn Jahre zuvor hatten die Tieler Juden ihren eigenen - immer noch existierenden - Friedhof an der Voor de Kijkuit. Das Gebäude links neben dem Denkmal beherbergte im neunzehnten Jahrhundert ein international bekanntes jüdisches Internat. Ab etwa 1900 ging die Zahl der jüdischen Einwohner von Tiel zurück, da sie in den größeren Städten ein besseres Einkommen hatten. Im Jahr 1940 hatte Tiel noch sechzig jüdische Einwohner.
Nach der deutschen Besatzung wurde das Leben für die niederländischen Juden immer schwieriger. In Tiel war die erste große Razzia für den 17. November 1942 geplant. Weil der Tieler Polizeikommandant J.S. de Jong sich weigerte, Unschuldige zu verhaften, die die Juden warnen wollten, gab es damals nur ein einziges Todesopfer. In den folgenden Monaten tauchten viele unter, aber für einige gab solch eine Möglichkeit nicht. Am 9. April wurden die letzten acht Juden aus Tiel zusammen mit 13 weiteren aus den umliegenden Dörfern mit einem Lastwagen in das Konzentrationslager Vught gebracht. Von diesen 21 Personen überlebten nur zwei.
Nach dem Krieg kehrte kaum ein Jude nach Tiel zurück. Die Synagoge wurde 1978 in eine Moschee umgewandelt, und die jüdische Gemeinde von Tiel wurde 1987 offiziell aufgelöst.
In den Tränen des Denkmals befinden sich kleine Lautsprecher, aus denen die Namen der Opfer zu hören sind. Hinter diesen Namen steht in vielen Sprachen die Aussage: "Ich sage: Nie wieder!"