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Munitionsexplosion in Tuil

Niederlande

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Im Herbst 1944 war Den Bosch befreit und die Alliierten standen kurz vor der Maas. Die Deutschen rechneten mit einem Durchbruch der Alliierten zwischen Tiel und Zaltbommel und befahlen der Bevölkerung östlich der Bahnlinie Utrecht-Den Bosch die Evakuierung. Die Familie Van Bommel aus Opijnen landete so bei der Familie Satter in Tuil. Am 6. Februar 1945 fuhren deutsche Soldaten mit einem Lastwagen auf den Hof der Familie. Sie wollten die Munition, die in der Waschküche des Hofes gelagert war, abholen, um sie an einen anderen Ort zu bringen. Durch einen Fehler einer der vier deutschen Soldaten kam es zu einer gewaltigen Explosion, bei der die Waschküche und das Hinterhaus des Bauernhauses in die Luft flogen. Dabei kamen drei Zivilisten und die vier beteiligten deutschen Soldaten ums Leben.

Als vier deutsche Soldaten am 6. Februar 1945 Munition transportierten, hängte Mutter Van Bommel im Garten Wäsche auf. Plötzlich hörte sie ein seltsames Geräusch und gleichzeitig folgte ein riesiger Knall und sie sah die Waschküche und das Hinterhaus in die Luft fliegen. Es war ein riesiges Durcheinander um sie herum und alles in ihrer Umgebung war verschwunden. Wie durch ein Wunder hatte sie selbst keinen Kratzer abbekommen, aber ihre kleine Tochter Reijertje war gerade mit dem Abwasch fertig, als sie aus der Küche kam und von einer gewaltigen Druckwelle getroffen wurde. Sie war auf der Stelle tot.

In der Küche befand sich die 86-jährige "Oma Satter", die durch die Explosion auf den Herd gefallen war und schwere Verbrennungen erlitt. Sie wurde am Nachmittag ins Krankenhaus nach Zaltbommel gebracht, starb aber auf dem Weg dorthin.

Außerhaus wurde das 8-jährige Mädchen, Jannie de Jongh, von umherfliegenden Schrapnells getroffen und war sofort tot.

Die vier beteiligten deutschen Soldaten wurden alle getötet. Es war ein schrecklicher Anblick für die Nachbarn, denn ihre Körper waren zerrissen und Teile waren hier und da gelandet.

Die Soldaten gehörten alle zur deutschen Flak-Batterie von Haaften. Sie wurden zunächst in einem Sammelgrab in Zaltbommel beigesetzt und nach dem Krieg auf den Deutschen Friedhof in Ysselsteyn überführt.

Am 5. Mai 2015 wurde am Fuß des Waalbanddeichs in den Waardenburger Auen ein Gedenkstein zur Erinnerung an die umgekommenen Mädchen aufgestellt.

Infos

Richard van de Velde: rdvdvelde@gmail.com