Die Kanadier nördlich von Delfzijl wurden am 28. April von den Cape Breton Highlanders abgelöst. Dieses Regiment stammte aus Nova Scotia (Kanada) und war im Gegensatz zu anderen Infanteriebataillonen nicht sehr lange in der Schlacht um den Kessel von Delfzijl aktiv. Dennoch erlitten sie in den letzten drei Tagen des Zweiten Weltkriegs viele Verluste.

Am 29. April erlitt das Regiment seine ersten Verluste, als ein deutscher Kriegsgefangener beim Vorbeifahren am Straßenrand auf eine Landmine trat. Während es in Strömen regnete, konnte das Regiment am nächsten Tag Uitwierde befreien. Danach wurden Pläne für die letzte Schlacht um Delfzijl geschmiedet. Das Ziel der Cape Breton Highlanders war die Batterie Delfzijl mit ihren gefürchteten 10,5-cm-Kanonen. Nachdem diese beseitigt waren, mussten sie die Ostseite von Delfzijl von Deutschen säubern.

Die Kompanie C startete den Angriff um 22:00 Uhr. Private Bill Metcalfe erinnert sich:

Ich war im 14. Zug der C-Kompanie und mein Abteilungsleiter war Corporal Elmer Connell von PEI. Er war in den Dreißigern, klein und kahl. Er war ein ausgezeichneter Frontsoldat und ein guter Anführer. Er hatte auch einen guten Sinn für Humor. Als wir in Italien stationiert waren, sahen wir eine Komödie mit Jimmy Durante in der Hauptrolle. Während einer seiner Comedy-Auftritte sang er Folgendes:

(zieht seinen Mantel an) Hattest du jemals das Gefühl, dass du gehen wolltest?

(zog seinen Mantel aus) Und dass du das Gefühl hattest, dass du bleiben wolltest?

(Zieht Jacke an) Ich gehe!

(Jacke aus) Ich bleibe! Und er wiederholte dies ein paar Mal.

Unsere Sektion übernahm dies als Kriegstanz zur Vorbereitung auf unsere bevorstehende Schlacht. Am 30. April bereiteten wir uns tagsüber auf den Angriff auf Delfzijl vor. Die C-Kompanie hatte den Befehl erhalten, den Deich entlang vorzurücken und die Geschütze der deutschen Küstenbatterie zu vernichten. Gegen 21:00 Uhr bereitete uns Elmer auf den Angriff vor, der Kriegstanz begann. "Ich gehe!" "Ich bleibe!" usw. Es war bemerkenswert, wie schnell wir unsere mit Munition gefüllten Gurttaschen heraus- und wieder anbringen konnten. Es war furchtbar laut und war völliger Unsinn. Wenn der Feind uns gehört hätte, hätten sie sicherlich überrascht gewirkt. Aber es hat den Stress reduziert!

Nach heftigen Kämpfen gelang es der C-Kompanie, die Batterie Delfzijl zu erobern und die Geschütze außer Gefecht zu setzen. Kurz darauf wurde der Bahnhof Delfzijl mit Panzerunterstützung eingenommen, Hunderte Deutsche gerieten in Gefangenschaft. Erst am nächsten Tag ergab sich der deutsche Korvettenkapitän Wolter in Farmsum dem irischen Regiment Kanadas und beendete die Schlacht in Delfzijl.