Während das junge Paar sich auf Nachwuchs freut, wird das Kind Ende Februar leblos geboren. Jolliffe meldet sich bei der Luftwaffe, wo er Anfang August '41 eingezogen wird. Nach einer allgemeinen militärischen Ausbildung wird er an einer Flugschule in Südafrika eingesetzt und qualifiziert sich als Navigator und Bombenschütze/Beobachter. Zurück in England wird Joliffe ab Oktober '42 der vollständig besetzten Ausbildungscrew des australischen Piloten James Leitch zugeteilt. 

Leitch und Jolliffe werden gemeinsam für eine weitere Ausbildung als Pioniere (Pathfinders) ausgewählt. Diese Eliteeinheit fliegt mit mehreren anderen Pionieren an der Spitze eines Bombardements und hat die neueste Radarausrüstung an Bord. So können sie effizient und genau die vorgesehenen Ziele finden und mit an Fallschirmen schwebenden Leuchtraketen markieren. Damit weisen sie den anderen Bombern den Weg zum richtigen Ziel.  

Ende Mai '43 unternimmt die siebenköpfige Besatzung ihren ersten Einsatzflug. In den folgenden Monaten fliegen Leitch und Jolliffe mit wechselnden Besatzungen zu Zielen in Deutschland, Frankreich und Italien. In der Nacht vom 8. auf den 9. Oktober erreichen sie einen Meilenstein: Sie absolvieren ihren 30sten Einsatz. Wenn man diese Anzahl an Flügen erreicht hat, wird man beurlaubt und auf einen Posten am Boden versetzt, zum Beispiel als Ausbilder. 

Ben Jolliffe atmet auf, denn seine Frau Greta hat ihm mitgeteilt, dass sie ein weiteres Kind erwartet. Er freut sich auf die Gelegenheit, sie während des bevorstehenden Urlaubs zu besuchen. Doch die RAF hat in letzter Zeit so schwere Verluste erlitten, weshalb Leitch und Jolliffe nicht fehlen dürfen. Am Samstag, den 20. Oktober 1943, brechen sie nach Leipzig auf. Trotz schweren Flakbeschusses schaffen sie es, unbeschadet davonzukommen. 

Wie üblich tauscht Ben seine Position über dem Bombenfenster. Er tauscht den Platz mit Frank Lashford, dem Flugingenieur, damit er neben dem Navigator sitzen kann. Wenige Minuten später nach einem unerwarteten Angriff eines deutschen Nachtjägers auf die Treibstofftanks im Flügel steht die Lancaster in Flammen. Pilot Leitch ruft ihnen zu, dass sie abspringen sollen. Frank Lashford ist der Einzige, der sich noch aus der Luke retten kann. Er wird noch in derselben Nacht von einer Marechaussee-Patrouille schwer verwundet auf einem Feld in Oudleusen gefunden. 

Drei Monate später kommt Trevor Jolliffe schreiend auf die Welt. 

Text Hugo van den Ende 
Recherche Jan Sievers