In der Nacht vom 2. auf den 3. Juli 1942 griff die Royal Air Force (britische Luftwaffe) mit 325 Bombern den deutschen Hafen von Bremen an. Der Angriff war nicht erfolgreich und zwölf der Flugzeuge kehrten nicht nach England zurück. Eines dieser zwölf Flugzeuge war eine zweimotorige Vickers Wellington.

Das Flugzeug und die Besatzung gehörten zum polnischen 301. Jagdgeschwader, das sich aus polnischen Soldaten zusammensetzte, die 1939 nach der deutschen Besetzung aus ihrer Heimat geflohen waren. Die Wellington-Maschine mit der Nummer Z1314 war um 23.12 Uhr von ihrem englischen Heimatflughafen Hemswell gestartet und wurde auf dem Hinflug zu ihrem Ziel von dem deutschen Nachtjagdpiloten Hauptmann Helmut Lent abgefangen, der von Leeuwarden (Friesland, Niederlande) aus operierte.

Bei dem Angriff wurde der Heckschütze Feldwebel Stanisław Kędzierski getötet und der Navigator Oberleutnant Stanisław Ateński an beiden Beinen verwundet. Der Pilot und Geschwaderführer Maksymilian Longin Brzozowski befahl daraufhin, das Flugzeug zu verlassen. Ateński, Fliegeroffizier Michal Benoit, Feldwebel Stanyslaw Marek Kowalczyk und schließlich Brzozowski taten dies. Sie landeten sicher auf dem Boden, aber die ersten drei wurden sofort gefangen genommen.

Brzozowski landete wahrscheinlich in der Nähe von Schoonloo, wo er in einem Waldgebiet von einem Niederländer, Tuinis Bos, gefunden wurde. Er wurde mit Zivilkleidung versorgt und von Tuinis Bos mit in sein Haus genommen. Der Pilot gab an, dass er nach Utrecht wolle, aber Bos kam in Kontakt mit Durk Nijhof, der dem Widerstand angehörte und angab, dem Piloten helfen zu wollen. Bos brachte Brzozowski daraufhin zu Nijhofs Haus in Assen. Nach einem Verrat durch J. ten Brink, einen Landwächter (die Niederländische Landwacht war eine von den Besatzern gegründete niederländische paramilitärische Organisation), wurde er am 5. Juli 1942 in seinem Versteck verhaftet. Obwohl gegen Nijhof ein Verdacht bestand und sein Haus durchsucht wurde, ergriffen die Besatzer keine Maßnahmen gegen ihn. Brzozowski verschwand ebenfalls hinter Stacheldraht in einem Kriegsgefangenenlager, dem Stalag Luft III in Zagan, Polen. Nach der Befreiung kehrte er nach England zurück und emigrierte 1948 nach Kanada, wo er 2001 starb.