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Bartholomäuskirche bringt Erlösung in Zevenbergen

Niederlande

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Die Stadt Zevenbergen in Nordbrabant (Niederlande) wurde während des Zweiten Weltkriegs zweimal bombardiert, wobei insgesamt 125 Zivilistinnen und Zivilisten ums Leben kamen. Diese Zahl wäre jedoch noch viel höher gewesen, wenn sich nicht etwa 2.500 Personen rechtzeitig unter die Bartholomäuskirche geflüchtet hätten.

Die erste Bombardierung von Zevenbergen fand am 11. Mai 1940 statt und richtete sich gegen die französische Armee, die Zevenbergen durchquert hatte, aber während der Bombardierung bereits abgezogen war. Dies führte zu 36 zivilen Opfern.

Das zweite Bombardement, eine Kombination aus Artilleriebeschuss und Bombardierung durch die Alliierten, fand vor der Befreiung statt und dauerte vom 30. Oktober bis zum 4. November 1944.

Etwa 2.500 Menschen suchten Zuflucht im Keller der Bartholomäuskirche auf dem Marktplatz. Es war stockdunkel und die Menschen saßen oder lagen auf Stroh. Nach einigen Tagen fehlte es an allem und es stank fürchterlich. Einige hielten es nicht mehr aus und zogen in andere Keller, von denen mindestens drei in die Luft gesprengt wurden, wobei alle dort untergebrachten Zivilistinnen und Zivilisten ums Leben kamen. Insgesamt starben in dieser Zeit 89 Bewohnerinnen und Bewohner von Zevenbergen.

Am 3. November 1944 sprengten die deutschen Truppen den Kirchturm in die Luft, da sie wussten, dass der Keller voller Zivilistinnen und Zivilisten war. Der Boden der Kirche hielt die herabstürzenden Trümmer zurück, so dass alle, die sich im Keller der Kirche aufhielten, überlebten.

Am Morgen des 5. November zog sich die deutsche Artillerie zurück, und die alliierte Bombardierung wurde eingestellt. Die deutsche Infanterie sprengte die Brücken über den Hafen und zog in Richtung Moerdijk ab. Noch am selben Tag drangen die Timberwolves (die Soldaten der 104. US-Infanterie Division) über den Klundertseweg und den Lamgatsedeich in Zevenbergen ein. Obwohl es keine unmittelbaren Kämpfe gab, schien nur ein Haus unbeschädigt zu sein. Die Verwüstung war enorm.

Die Timberwolves zogen weiter in Richtung Roode Vaart-Kanal. Die Nachhut half jedoch bei den ersten Schritten zur Wiederherstellung. Dennis van Opstal, Direktor der Maschinenfabrik, die seinen Namen trug, wurde zum Bürgermeister ernannt. Die Straßen wurden von Trümmern befreit und zwei Bailey-Brücken wurden gebaut, um Zevenbergen wieder zugänglich zu machen. Eine Gruppe französischer Krankenschwestern kümmerte sich um die Einwohnerinnen und Einwohner, die unter der Kirche Zuflucht gesucht hatten, und verwendete dabei Handbürsten und eine ätzende weiße Paste, die sich als sehr wirksam gegen Krätze erwies.

1965 besuchte der US-amerikanische General der Timberwolves, Terry Allen, Zevenbergen und der Lamgatsedeich, über den sie Zevenbergen betreten hatten, wurde in Allenweg umbenannt.

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