Niederlande
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Als Vlijmen und die umliegenden Dörfer beschossen werden, wird die dortige Abtei wie im Mittelalter zu einem sicheren Zufluchtsort.
Mariënkroon befindet sich an der Stelle des ehemaligen Schlosses Onsenoort, dessen monumentaler mittelalterlicher Turm noch gut erhalten ist. Der historische Name Onsenoort (Honsoirde) lebt in Nieuwkuijk in der Gilde, der Blaskapelle und dem örtlichen Geschichtsverein weiter. 1904 kaufte der Zisterzienserorden von Pont Colbert (in der Nähe von Versailles) die Domäne, vor allem, um vorübergehend dem damals noch trüben Klima für religiöse Orden in Frankreich zu entkommen. Die Zisterziensermönche sollten über ein Jahrhundert lang bleiben. Im Jahr 1957 wurde Mariënkroon zur Abtei erhoben. In den Kriegsjahren begannen die Bewohner von Mariënkroon immer mehr, in den umliegenden Pfarreien Hilfe zu leisten, wodurch die klösterliche Gemeinschaft nach und nach einen immer offeneren Charakter erhielt.
Dann, ab Mitte Oktober 1944, kommen die Wochen vor der Befreiung der Region. Fast ununterbrochen feuern Panzer und Geschütze auf der Südseite des Drongelens-Kanals Granaten auf die Kirchtürme von Drunen und Nieuwkuijk und ihre Umgebung. Aber Mariënkroon liegt weit genug davon entfernt, in einer Art Niemandsland zwischen den Dörfern und bietet somit einen sicheren Zufluchtsort. Durch die Kenntnis des Schlosses und die Beteiligung an den Bauarbeiten ab 1904 war der örtlichen Bevölkerung bekannt, dass der Komplex von Mariënkroon über ausgedehnte und sehr solide Keller und Gänge verfügt.
Ein immer größerer Strom von Menschen, meist aus der unmittelbaren Umgebung, meldet sich vor den Toren. Man schätzt, dass über 1.700 Menschen hier Zuflucht gefunden haben. Es wird zu einer enormen logistischen Leistung, all diese Menschen unterzubringen, sie zu verpflegen und die Kranken zu versorgen. Es werden dort sogar neun Kinder geboren. Alle diese Kinder wurden Bernadette oder Bernard genannt, nach dem Ordensgründer, dem Heiligen Bernhard.
Am 5. November 1945, genau ein Jahr nach der Befreiung, schenkten die Einwohnerinnen und Einwohner von Nieuwkuijk den "Poaters" aus Dankbarkeit die Statue "Der barmherzige Samariter", denn so wird Mariënkroon im Volksmund immer noch genannt. Im Jahr 2002 wurde das Gelände an die Fokolar-Bewegung übertragen. In den Jahren 2016 und 2017 starben die letzten beiden Patres, darunter Abt Gerardus Hopstaken, und so lebt Mariënkroon nun ohne die Bezeichnung "Abtei" weiter.
Adresse
Nieuwkuijk