Nach der erfolgreichen Überquerung des Afwateringskanaals von 's-Hertogenbosch nach Drongelen am Samstag, den 4. November 1944, befiehlt der Divisionskommandeur, General Rennie, seinen Truppen, sich zu beeilen. Der Vormarsch in Richtung des Flusses Bergsche Maas geht also in der Nacht weiter. Fast alle deutschen Truppen ziehen sich über die Heusdener Brücke zurück. Als sie schließlich am Sonntag, den 5. November, um 05:30 Uhr gesprengt wird, bleibt nur eine kleine deutsche Nachhut südlich des Flusses zurück. Ihr einziger Ausweg ist nun die Fähre bei Herpt.

Diese Nachhut besteht aus den letzten einhundert Mann des SS-Bataillons Gillhöfer. Diese Einheit nahm im September 1944 an der berühmten Schlacht von Arnheim teil und wurde Ende Oktober nach Nordbrabant geschickt, um die schwachen Verteidigungsanlagen hinter dem Kanal zu verstärken. Als Nachhut müssen die SS-Männer so lange wie möglich ausharren, bevor sie sich zurückziehen. Am Sonntagnachmittag wird schnell klar, dass der Rückweg über das Wasser nicht einfach sein wird. Starker Wind und Wellen haben bereits drei Boote zum Kentern gebracht. Außerdem erschweren schottische Geschütze die Überfahrt, und es wird beschlossen, bis zum Einbruch der Dunkelheit zu warten. Am Nachmittag stellen sich die deutschen Truppen an der Kreuzung im Herzen des Dorfes auf.

Doch die Schotten sind ungeduldig. Die Infanterie, unterstützt von mehreren Sherman-Panzern, eröffnet gegen Nachmittag das Feuer auf die Fähre. Flammenwerfer werden eingesetzt, um die letzten Deutschen aus dem Zentrum von Herpt zu vertreiben, und gegen fünf Uhr nachmittags ist der deutsche Widerstand endgültig gebrochen. Die SS flieht nach Norden zur Maas und setzt in kleinen Booten über. Die meisten schaffen es, sicher am Nordufer anzukommen, aber zweiundzwanzig Männer werden von präzisem schottischem Feuer getroffen und ertrinken im kalten Wasser der Bergschen Maas.