Deutschland
Lesezeichen
Teilen
Routenplaner
Die Gedenkstätte und das Museum Seelower Höhen erinnern mit Ausstellungen und Führungen an die letzte große Schlacht des Zweiten Weltkriegs auf deutschem Boden. Das jederzeit zugängliche Außengelände zeigt militärisches Gerät und enthält einen Soldatenfriedhof.
Die Schlacht auf den Seelower Höhen, die vom 16. bis 19. April 1945 stattfand, war eine der letzten großen Schlachten des Zweiten Weltkriegs auf deutschem Boden. Sie markierte den Beginn der sowjetischen Offensive gegen Berlin, deren Ziel es war, den Krieg mit einem vollständigen Sieg zu beenden. Die nationalsozialistische Führung hoffte, die Angreifer lange genug aufhalten zu können, um die Anti-Hitler-Koalition zum Scheitern zu bringen.
Seit Monaten befand sich die deutsche Armee auf dem Rückzug. Im Januar 1945 wurde sie von der Weichsel zurückgedrängt. Nun bedrohte die Sowjetarmee an der Oder stehend das Zentrum des Deutschen Reiches einschließlich seiner Hauptstadt von Osten her. Zwischen Berlin und ihren Stellungen verlief jedoch die "Seelower Höhe", ein steiler, langgestreckter Höhenzug. Dieser wurde von deutscher Seite zu Verteidigungszwecken ausgewählt und ausgebaut.
Die Schlacht begann am 16. April 1945 mit einem massiven Artilleriebeschuss durch die Rote Armee, gefolgt von Bodenkämpfen, bei denen die deutschen Verteidigungslinien nach und nach durchbrochen wurden. Am 20. April erreichten die sowjetischen Truppen die Außenbezirke von Berlin und leiteten damit das Ende des Krieges in Europa ein. Die Mobilisierung aller noch kampffähigen Männer in den letzten Kriegstagen verdeutlicht die Entschlossenheit des nationalsozialistischen Regimes, andere für das eigene Überleben zu opfern.
Die Gedenkstätte Seelower Höhen hält die Erinnerung an dieses dramatische Ereignis wach und erinnert an die vielen Opfer. Die barrierefreie Gedenkstätte umfasst einen Soldatenfriedhof, ein Besucherzentrum, einen Vorplatz mit sowjetischem Kriegsgerät und ein Museum. Die dortige Ausstellung zeigt Originalausrüstung und Infanteriewaffen und beschreibt anhand eines Modells, Augenzeugenberichten und Dokumentarfilmen den Verlauf und die Folgen der Schlacht.
Oberhalb des Museums können sich die Besucherinnen und Besucher vonm Aussichtspunkt aus ein Bild von der strategischen Lage des Geländes machen. Das kurz nach der Schlacht fertiggestellte Denkmal zeigt einen jungen Soldaten der Sowjetarmee, der nachdenklich über den Friedhof in Richtung Heimat blickt. Auf dem Vorplatz verlagert sich der Blick der Interessierten auf die Militärtechnik. Ein Ensemble von Originalwaffen vermittelt einen Eindruck vom Arsenal der Sowjetarmee. Die Gedenkstätte spiegelt auch die komplexe und wechselhafte Geschichte der sowjetischen Herrschaft und der Erinnerungskultur im heutigen Ostdeutschland wider.
Führungen bieten vertiefte Einblicke in die Schlacht und den Ort des Gedenkens. Sie sind ebenso wie die Texttafeln in der Dauerausstellung und im Außengelände in deutscher und englischer Sprache gestaltet; die Dokumentarfilme liegen auch in polnischer und russischer Fassung vor.