Niederlande
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Der Weiler De Horst bei Groesbeek liegt nur einen Steinwurf von der deutschen Grenze entfernt. Bei den Luftlandungen am 17. September 1944 war der Ort schnell befreit. Jedoch nicht für lange. Die deutschenTruppen kamen zurück und De Horst lag mitten im Schussfeld. Fast das ganze Dorf versteckte sich im Keller des Klosters.
Market Garden
Der Weiler De Horst bestand damals lediglich aus einigen Straßen, ein paar Bauernhöfen, einigen Geschäften und vier Kneipen. Der Ort hatte eine Schule, eine Kirche und ein Kloster. Bei der Operation Market Garden am 17. September 1944 landeten ganz in der Nähe einige tausend Fallschirmjäger der 82. Luftlandedivision. De Horst schien für einen kurzen Moment befreit zu sein, aber die deutschen Truppen kehrten schon bald zurück. Am 20. September verlief die Frontlinie zwischen De Horst und Groesbeek. De Horst lag nun permanent im Schussfeld der Alliierten. Die Bewohner saßen in der Klemme: Der befreite Teil Groesbeeks war ganz nah – und dennoch unerreichbar.
Zuflucht bei den Nonnen
Gut 400 Menschen fanden einen Unterschlupf im Kloster der Franziskanerinnen, dem Gebäude mit den solidesten Kellern. Trotz der weißen Fahne auf dem Dach lag das Kloster regelmäßig unter Beschuss. Notdürftig versuchten die Ordensschwestern, die Kranken und Verwundeten zu versorgen. Der Bäcker Antoon Oomen buk jede Nacht unentgeltlich Dutzende von Broten für seine mehrere hundert Dorfgenossen. Sein Wohnhaus wurde wiederholt getroffen, aber die Bäckerei blieb in Betrieb.
Evakuierung
Nach einem Monat war die Situation in De Horst unhaltbar geworden. Der Pastor hatte bei den Deutschen eine Evakuierung erwirkt. Die Menschen durften gehen. Nicht in befreites Gebiet, sondern in die andere Richtung. Und so zogen sie am 20. Oktober – durch die Kriegsgewalt hindurch –, über Kranenburg und Emmerich in die noch von den Deutschen besetzte Region Achterhoek. Als sie im Mai 1945 endlich zurückkehrten, war De Horst nur noch eine große Ruine.
Adresse
Hoek Reestraat – Ketelstraat