Niederlande
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Im Herbst 1944 ist der Wasserstand extrem hoch: Der Pegel im Rhein erreicht 12,15 Meter über dem Amsterdamer Pegel. Am Samstag, den 2. Dezember ist daher der geeignete Moment für die Soldaten der deutschen Fallschirmjäger-Division gekommen, um den Rheindeich bei Elden zu sprengen. Das steigende Wasser findet seinen Weg durch ein hundert Meter breites Loch im Deich und strömt in die Betuwe.
Dieser militärische Schachzug der deutschen Truppen unter dem Decknamen „Fall Storch“ zielt darauf ab, den alliierten Vormarsch vom Brückenkopf im Norden von Nimwegen zu stoppen. Eine teilweise erfolgreiche, vor allem aber risikoreiche Operation, bei der das Wasser selbst zum Feind auf dem Kampfschauplatz wird.
Die Sprengung des Deiches und die darauf folgenden Überflutungen zwingen die alliierten Truppen, bestimmte Positionen zu verlassen. Schon bald wird das gewaltige Ausmaß der Überflutungen deutlich. Am Sonntag, den 3. Dezember beginnen die Alliierten unter dem Decknamen „Operation Noah“ mit einer groß angelegten Evakuierung der Betuwe. In diesem Wasserkrieg bewegen sich die Engländer mit Sturmbooten und Amphibienfahrzeugen, wie Weasel und DUKW, fort. Die Deutschen nutzen dafür Schwimmwagen, Canvas-Faltboote, Schlauchboote, Kanus und anderes beschlagnahmtes Material.
Um Weihnachten sinkt das Wasser und gefriert zu Eis. Das Hochwasser im Februar 1945 sorgt für eine zweite Flutwelle. Dabei gerät auch die deutsche Verteidigungslinie in Gefahr. Mit aller Macht versucht man, das Loch im Deich abzudichten. Dafür werden Binnenschiffe als Senkkästen eingesetzt. Aber die Strömung ist so stark, dass die Schiffe landeinwärts getrieben werden. Kurz nach der Eroberung von Arnheim beginnt man, mit Material der kanadischen Pioniertruppen das inzwischen 225 Meter breite Loch im Deich vorläufig abzudichten. Innerhalb von zehn Tagen entsteht ein Notdeich.