Niederlande
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„Operation Amherst“ war der Deckname für die Luftlandeaktionen von etwa siebenhundert französischen Fallschirmjägern. Sie gehörten zum britischen SAS (Special Air Service) und wurden eingesetzt, um hinter den Linien der Deutschen Verwirrung zu stiften. Zugleich sollten sie versuchen, den örtlichen Widerstand zu organisieren und so viele Informationen wie möglich an das 2. Kanadische Armeekorps weiterzugeben, das von Nimwegen und Arnheim nach Norden vorrückte.
Die französischen Fallschirmjäger wurden in der Nacht vom 7. auf den 8. April in 47 Sprunggruppen, sogenannten Sticks, über Drenthe abgesetzt, genauer gesagt bei Meppel, Beilen, Westerbork, Gieten-Borger, Appelscha und Assen.
Die schlechte Wetterlage in dieser Nacht ist eine der Ursachen, weshalb der Abwurf der rund 700 französischen Fallschirmjäger im Rahmen der Operation Amherst nicht reibungslos verlief. Eine Gruppe landete im Spaarbank-Wald bei Hoogeveen und sammelte sich an Jan Vos’ Bauernhof am Wijsterseweg. Nur kurze Zeit später hatten auch die Deutschen diese Nachricht vernommen und starteten einen Angriff auf den Bauernhof. Er geriet nach heftigem Maschinengewehrfeuer in Brand, und die Franzosen zogen sich mit einer Reihe von Kriegsgefangenen in Richtung Coevorden zurück.
Die deutschen Besatzer reagierten sofort mit Razzien. Sie durchsuchten etliche Häuser und jeder, der auch nur möglicherweise etwas mit den Franzosen zu tun gehabt hatte, wurde gefangen genommen. Arend Jan Scholings Familie wurde sogar direkt in ihrem Schlafzimmer exekutiert. Kommandant Jung von der Grünen Polizei gab schließlich den Befehl, weitere 15 Zivilisten hinzurichten. Diese Ereignisse fanden in Spier statt, während die alliierten Truppen schon in Hörweite waren.
Die Operation Amherst war die letzte große Luftlandung des Zweiten Weltkriegs und läutete die Befreiung der Provinz Drenthe ein.