März 1945: Der neuseeländische Pilot William Arthur Kalka war auf dem Weg zum Fliegerhorst Volkel. Kurz vor seinem Ziel wurde er über Nijmegen von einer deutschen Flak getroffen und stürzte mit seinem Flugzeug ab. Der Pilot, der im Laufe des Krieges bereits acht V1-Bomben abgefangen hatte, bevor sie Schaden anrichten konnten, bereitete sich auf eine letzte Heldentat vor. Als er getroffen wurde, befand er sich über bewohntem Gebiet. Es wäre also eine große Katastrophe gewesen, wenn das Flugzeug sofort abgestürzt wäre. Deshalb blieb Kalka im Flugzeug und versuchte, es in der Luft zu halten, bis er das Wohngebiet verlassen hatte. Das gelang ihm, aber er musste einen hohen Preis dafür zahlen, weil er sich schon zu lange im Sinkflug befand, als er aus dem Cockpit sprang. Die Flughöhe war zu niedrig, als dass sich der Fallschirm noch vollständig öffnen konnte. Zusammen mit dem Flugzeug landete Kalka in der Maas, wo ihn seine schwere Ausrüstung auf den Grund des Flusses zog. 

All dies geschah an einem Sonntagmittag, als die Messe in der nahe gelegenen Kirche in Balgoij gerade zu Ende war. Die Kirchenbesucher sahen, wie das Flugzeug abstürzte und der junge Pilot im Fluss verschwand. Nur die 21-jährige Riet Jansen aus Nijmegen, die zufällig mit dem Fahrrad auf dem Deich unterwegs war, kam ihm zu Hilfe. Sie sprang ins Wasser, tauchte zu ihm hinab und versuchte, den jungen Mann hochzuziehen, aber vergeblich. Enttäuscht und geschockt schwamm sie ans Ufer zurück und musste feststellen, dass man ihr Fahrrad gestohlen hatte.

Nach dem Krieg wurde die gesamte Familie Jansen in das provisorische Rathaus von Nijmegen und den Sitz der Militärregierung (Huize St. Anna am Groesbeekseweg) eingeladen, wo Riet im Namen des Hohen Kommissars von Neuseeland ein Dankschreiben und ein nagelneues britisches Fahrrad erhielt.

Das Grab von William Arthur Kalka befindet sich auf dem britischen Ehrenfriedhof Uden in der Provinz Nordbrabant.