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Waleri Faminski war ein Kriegsfotograf der Roten Armee, der während und nach der Schlacht um Berlin eine Vielzahl von Fotos anfertigte. Seine Privatsammlung mit Kriegsfotos wurde erst 2016 entdeckt.
Waleri Faminski wurde am 15. Mai 1914 in Moskau geboren. Vor dem Krieg arbeitete er in einer Chemiefabrik, die Produkte für die Luftfahrtbranche herstellte, zunächst als Assistent und später als Leiter des Fotolabors. Er nahm außerdem an einigen Bergexpeditionen in der Sowjetunion teil und arbeitete bis zum deutschen Einmarsch im Sommer 1941 als Fotoreporter für verschiedene sowjetische Einrichtungen. Aufgrund seiner schlechten Sehkraft wurde er 1941 zu den rückwärtigen Diensten der Truppen des sowjetischen Innenministeriums eingezogen. Im Jahr 1943 gelang es Faminski jedoch, seine Mobilisierung rückgängig zu machen und wurde Fotoreporter für das Militärmedizinische Museum der Roten Armee.
Von 1943 bis 1945 begleitete er die vorrückenden sowjetischen Truppen an sieben Fronten und marschierte im April 1945 mit der 1. Weißrussischen Front in Berlin ein. Hier nahm Faminski eine Reihe von Fotos für das Museum und für seine private Sammlung auf. Im Gegensatz zu den offiziellen sowjetischen Propagandafotos zeigten seine Fotos oft verwundete und selbst tote sowjetische Soldaten, dazu alltägliche Szenen der Roten Armee sowie deutsche Zivilisten in Berlin und seinen Vorstädten. Sobald er bei einem seiner Streifzüge genügend Material gesammelt hatte, suchte Faminski das nächstgelegene Lazarett oder Krankenhaus auf, um seine Filmrollen zu entwickeln und sie nach Moskau zu schicken. Darüber hinaus schuf er 50 Panoramen mit Kriegsfotos für das Museum.
Nach dem Krieg arbeitete Faminski in der Moskauer Niederlassung des Kunstfonds der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik als Fotograf. Seine Fotos wurden mehrfach ausgestellt. Darüber hinaus arbeitete er auch als Retuscheur. Waleri Faminski starb am 8. September 1993 in Moskau. Seine private Fotosammlung wurde bei einer Privatauktion im Jahr 2016 durch den russischen Fotografen Arthur Bondar entdeckt. Bondar veröffentlichte das Archiv später auf verschiedenen Plattformen und in verschiedenen Medien, unter anderem in der New York Times. In der Folge wurden die Fotos von Faminski in der ganzen Welt verbreitet und erhielten die gleiche Anerkennung wie die Fotos von Jewgeni Chaldei und Robert Capa.