Tschechische Republik
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Slávka Altmanová kam am 8. August 1923 in Wolhynien zur Welt. Sie wurde Zeugin der sowjetischen Invasion im Jahr 1939 sowie der deutschen Invasion im Jahr 1941. Im Jahr 1944 trat sie dem 1. Tschechoslowakischen Armeekorps bei und kämpfte als Funkerin und Signalgeberin an der Seite der Roten Armee gegen Nazideutschland.
Slávka Altmanová, geb. Ficková, kam am 8. August 1923 in Semiduby zur Welt, einem Dorf im damaligen polnischen Teil der Region Wolhynien, die heute zur Ukraine gehört. Ihr Geburtsort war eine von vielen traditionell tschechischen Siedlungen in der Region.
Slávka wurde Zeugin der schrecklichen Ereignisse des Zweiten Weltkriegs. Im Jahr 1939 besetzte die Sowjetunion Ostpolen. Slávkas Familie wurde zeitweilig vertrieben und einige ihrer Nachbarn nach Sibirien deportiert. Sie wurde Zeugin der deutschen Invasion in Wolhynien im Jahr 1941, in deren Anschluss mehrere Dörfer zerstört und die jüdische Bevölkerung ausradiert wurde.
Im Jahr 1944 wendete sich das Blatt. Die deutsche Invasion der Sowjetunion war fehlgeschlagen, und die Rote Armee war erneut bis nach Polen vorgedrungen. Als diese Wolhynien erreichte, trat Slávka dem 1. Tschechoslowakischen Armeekorps bei und diente als Funkerin und Signalgeberin. Im Gegensatz zu den Streitkräften der Alliierten durften Frauen in der Roten Armee an der Front dienen. Slávka kämpfte in mehreren wichtigen Schlachten, darunter auch in der entscheidenden Karpaten-Dukliner Operation an der polnisch-slowakischen Grenze. Sie trotzte wiederholt gefährlichen Situationen, verlor jedoch viele Freunde. Sie selbst blieb unversehrt und nahm an der triumphalen Ankunft des Armeekorps in Prag teil.
Nach dem Krieg ließ sich Slávka in der Tschechoslowakei nieder. Sie erhielt ein Haus, das vormalig im Besitz der nun vertriebenen deutschen Bevölkerung der Region gewesen war. Sie arbeitete als Zahnarzthelferin und zog nach ihrer Heirat im Jahr 1952 nach Pilsen, wo sie bis heute lebt. Aufgrund ihrer Kriegserfahrungen kämpfte und kämpft sie sowohl mit körperlichen als auch mit psychischen Gesundheitsproblemen.