Biographie

Camille Sutor

Luxemburg

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Das dramatische Schicksal des Widerstandskämpfers Camille Sutor (geboren am 30. Mai 1921, gestorben am 19. Mai 1944) ist ein Beispiel für die vorbildliche Haltung Tausender luxemburgischer Patriotinnen und Patrioten. Ohne Rücksicht auf die Todesstrafe und mit einem ungebrochenen Widerstandswillen wehrten sich Zivilistinnen und Zvilisten beharrlich gegen den Naziterror. All dies geschah, um das Leben anderer zu schützen und zu verteidigen.

Camille wurde am 30. Mai 1921 in Ermsdorf geboren und war Schüler des Gymnasiums Diekirch, als das neutrale Luxemburg am 10. Mai 1940 von der deutschen Wehrmacht besetzt wurde. Bereits 1941 gründete er zusammen mit anderen Schülerinnen und Schülern Widerstandsgruppen.

Camile weigerte sich, der "Hitlerjugend" beizutreten, wurde vom Gymnasium verwiesen und ließ sich im unbesetzten Frankreich nieder. Bei seiner Rückkehr nach Luxemburg wurde er verhaftet und von einem "Sondergericht" zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, die durch eine Amnestie aufgehoben wurde.

Im September 1943 widersetzte er sich dem Befehl zur Einberufung in die Wehrmacht. Im Widerstand fungierte er weiterhin als Schmuggler für viele Flüchtlinge und bei der Beschaffung von geheimen Informationen über die deutsche V1-Bombe (Vergeltungswaffe) für den britischen Geheimdienst.

Camille hatte in der Nacht des 18. Mai 1944 zwei alliierte Besatzungsmitglieder eines abgestürzten Bombers im Haus seiner Eltern versteckt. Mit Hilfe eines Kollaborateurs umstellte die Gestapo in den frühen Morgenstunden des folgenden Tages den Hof des Hauses, verschaffte sich unter lautem Ablenkungsgeheul Zutritt zum Haus und überraschte die Flüchtigen in ihrem Versteck.

Durch Selbstverteidigung gelang es Camille einen der Gestapo-Männer mit seiner Pistole zu erschießen. Nachdem der verwundete Gestapo-Mann aus dem Zimmer gezogen worden war, ergriff ein anderer Gestapo-Mann Camilles Vater. Die Absicht war, ihn als Schutzschild zu benutzen. Im selben Moment schoss die Gestapo auf Camille, der tödlich verwundet zu Boden fiel.

Während die rücksichtslose Gestapo nun Verstärkung anforderte, konnten sechs Familienmitglieder mit den beiden Flüchtigen unerkannt in ein Geheimversteck im Haus entkommen. Hier mussten sie stundenlang in völliger Angst ausharren und wurden gezwungen, jedes Wort mitzuhören. Nach der vergeblichen Suche und Plünderung verließ die Gestapo schließlich das Haus. Erst am nächsten Tag wurden die Versteckten von anderen Widerstandskämpfern befreit und bis zur Befreiung bei patriotischen Familien versteckt.

Nach dem Krieg wurde der Leichnam von Camille Suter im Juni 1945 mit militärischen Ehren in Ermsdorf beigesetzt. Posthum wurde Camille Suter für seinen beispielhaften Mut und seine aufrichtige Treue zu seinen Idealen und seinem Vaterland mit dem "Croix de l'ordre de la Résistence" ausgezeichnet, das ihn bis heute in würdiger Erinnerung hält.