Italien
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Während der drei Kriegsjahre mit italienischer Beteiligung wurde Sizilien von Hunderten von Luftangriffen heimgesucht. Die Zahl der zivilen Opfer lag bei über 6.000, und die Schäden an Gebäuden und Infrastruktur waren enorm. Auch die psychologischen Folgen waren schwerwiegend: Die Bevölkerung lebte ständig in Angst und Schrecken. Auf der einen Seite sah sie die militärische Schwäche des faschistischen Mussolini-Regimes, auf der anderen Seite die außergewöhnlichen technischen Möglichkeiten des Feindes.
Bombardierungen waren ein Schlüsselelement des Zweiten Weltkriegs. Sie waren taktischer Natur und wurden zur Unterstützung militärischer Aktionen und zur Bekämpfung von Industrieanlagen und Infrastrukturen eingesetzt, hatten aber auch einen anderen Zweck. Da in Nordafrika Stützpunkte zur Verfügung standen, wurden die Bombenkampagnen der Alliierten mit einem "moralischen" Ziel durchgeführt, nämlich um die Bevölkerung zu terrorisieren.
Die Alliierten setzten dabei unterschiedliche Methoden ein. Die britischen Streitkräfte führten nachts Flächenbombardierungen, während die US-amerikanischen Streitkräfte tagsüber gezieltere, aber massivere Bombardements durchführten. Die Ergebnisse dieser fortwährenden Luftangriffe auf die Insel waren verheerend.
Zusätzlich zu diesen Bombardierungen erwies sich das Regime Mussolinis als unfähig, sein Territorium zu verteidigen. Es gab nur wenige und ineffiziente Flugabwehrbatterien, nur wenige und unzureichende Schutzräume und widersprüchliche Fluchtanweisungen. Im Jahr 1943 konnten selbst die Zeitungen des faschistischen Regimes die Schäden nicht mehr verbergen.
Sizilien wurde aufgrund seiner geografischen Lage und seiner strategischen Funktion früh und besonders hart getroffen. Palermo, Catania und Messina waren die am stärksten zerstörten Städte, aber auch die anderen regionalen Hauptstädte wurden angegriffen. Trapani verlor die Hälfte seiner Gebäude, in Syrakus wurde die Piazza Santa Lucia am Markttag getroffen und in Caltanissetta wurde die Kathedrale dem Erdboden gleichgemacht.
Auch kleinere Städte waren von den alliierten Luftangriffen betroffen. Am 11. Mai 1943 gab es in Marsala fast 900 Opfer. Am 10. Juli gab es über 300 Opfer in Caltagirone. In Regalbuto wurden am 26. Juli 134 Menschen getötet. Im Allgemeinen standen die Küstengebiete und die kleinen Flughäfen (wie Gerbini, Sciacca und Comiso) ständig unter Beschuss.
Insgesamt gab es mehr als 6.000 Opfer (obwohl es nicht einfach ist, eine zuverlässige Zahl zu ermitteln), und die Zahl der Verletzten betrug insgesamt 70.000.
Auch die Schäden an Häusern, Produktionsanlagen und Kunstwerken waren sehr groß. Weniger offensichtlich, aber nicht weniger wichtig waren die psychologischen Folgen dieses Luftkrieges. Die Demonstration der technischen Fähigkeiten der Alliierten, mehr noch als ihre Propaganda, führte zu einem Zusammenbruch der Moral und des Vertrauens in das faschistische Regime. Panik und Falschmeldungen verbreiteten sich, zum Beispiel die Nachricht, dass die Alliierten weibliche Piloten einsetzten.
Die Bombenangriffe auf Sizilien sind seit langem eine schmerzliche Erinnerung, die erst in den letzten Jahren die ihr gebührende Aufmerksamkeit erhalten hat. Viele sizilianische Städte haben, vor allem dank der Nationalen Vereinigung der zivilen Kriegsopfer, Dokumente und Zeugnisse gesammelt und Denkmäler und Gedenktafeln eingeweiht.