Deutschland
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Alexander Schmorell wurde in Russland geboren, wuchs aber in Deutschland auf. Im Sommer 1942 produzierten und verteilten Hans Scholl und er illegal vier Flugblätter. Eine Passage im zweiten Flugblatt, in der die Ermordung der Juden als Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt wird, stammt von ihm.
Alexander Schmorell wurde 1917 im russischen Orenburg geboren. Sein Vater Hugo Schmorell, ein Arzt, stammte aus einer deutschen Familie, die sich im 19. Jahrhundert dort niedergelassen hatte. Seine Mutter Natalja war Russin. Sie starb an Typhus, als Alexander ein Jahr alt war. Im Jahr 1920 heiratete sein Vater erneut.
Während des russischen Bürgerkriegs war die Familie gezwungen, das Land zu verlassen und ließ sich 1921 in München nieder. Alexander und seine beiden jüngeren Geschwister wuchsen zweisprachig auf; die russische Kultur war ein wichtiger Teil ihrer Erziehung.
Ab 1933 war Alexander Schmorell Mitglied in nationalsozialistischen Jugendorganisationen. Nach der Schule musste er 1937 den Reichsarbeitsdienst ableisten und später zur Wehrmacht einrücken. Als er den obligatorischen Treueeid auf Adolf Hitler ablegen sollte, bat er vergeblich um seine Entlassung aus der Wehrmacht. Seine Einheit war 1938 beim Einmarsch in Österreich und später bei der Besetzung der Tschechoslowakei im Einsatz. Der Drill und die Uniformität des militärischen Lebens standen im Widerspruch zu seiner Sehnsucht nach Unabhängigkeit und Freiheit.
Im Jahr 1939 begann Alexander Schmorell Medizin zu studieren. Er wurde der 2. Studentenkompanie zugeteilt, wo er im Juni 1941 Hans Scholl und später Willi Graf kennenlernte. Sie wurden Freunde, teilten das Interesse an Kunst und Literatur und waren sich einig in ihrer kritischen kritischen Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus. Im Juni und Juli 1942 schrieben und verschickten Schmorell und Scholl vier “Flugblätter der Weißen Rose“. Von Mitte Juli bis Ende Oktober 1942 waren Alexander Schmorell und seine Freunde aus der Studentenkompanie als Sanitäter an der Front bei Moskau eingesetzt. Die Rückkehr in die Heimat seiner frühen Kindheit und der Eindruck der verbrecherischen Kriegsführung der Wehrmacht überzeugten ihn, den Widerstand gegen das NS-Regime zu intensivieren.
Als die Geschwister Scholl am 18. Februar 1943 verhaftet wurden, beschloss Schmorell, aus München zu fliehen. Er plante, sich in einem Lager für sowjetische Kriegsgefangene in der Nähe von Innsbruck zu verstecken. Dies gelang nicht, er kehrte nach München zurück, wo er am 24. Februar in einem Luftschutzkeller verraten und an die Gestapo übergeben wurde.
Der Volksgerichtshof verurteilte Alexander Schmorell am 19. April 1943 zusammen mit Kurt Huber und Willi Graf zum Tode. Am 13. Juli wurde Alexander Schmorell im Gefängnis München-Stadelheim hingerichtet.